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Dienstag, 28. Dezember 2010

Xmas in Enzed

Weihnachten war & ist eine super Zeit hier- Traumhaftes Wetter-BBQ- Schwimmen einfach Sommer. Dementsprechend ist die Weihnachtstimmung echt irgendwie fehl am Platz. Zumindest für mich. Es ist unglaublich warm geworden, dass man schon gar nicht auf die Idee kommt Plätzchen zu essen, oder Glühwein zu trinken.

Dieses Weihnachten war ich bei meiner Gastfamilie in Morrinsville eingeladen. Dort hat mich ein richtiges propper Kiwi Christmas erwartet mit Bergen von Essen. Lammbraten, Turkey, Schinken, Vegis, viele leckere Soßen usw. Wir waren so um die 35 Personen wenn man alle Kids mitzählt die rumwuselt sind. Gefeiert wird auf jeden Fall ganz anders als bei uns! Nachdem Lunch und den Dessert ( called Pudding in NZ!! ) geht man hier für gewöhnlich eine Runde Schwimmen im Hauseigenen Pool. Anschließend trinkt man Kaffee und Kuchen und hält ein Pläuschchen. Geht´s zum Abend hin wird angefangen zu musizieren. Die ganze Familie sitzt oder steht im Wohnzimmer jeder hat ein anderes Instrument in den Händen. Alles wird vom Klavier begleitet. Wir sangen typische Weihnachtslieder wie Rudolf the red nose Reindeer und Oh holy night ( Stille Nacht-Heilige Nacht) aber auch typische Kiwi Weihnachtslieder die meintens in Maori geschrieben sind. Die Kids haben dann auch noch ein lustiges Krippenspiel über die Geburt Jesu aufgeführt.
Zu gut allerletzt findet das Present-rapping statt, wobei zwei Personen alle Geschenke ,die zuvor unter dem (Plastik !!) Weihnachtsbaum abgelegt worden sind, an die jeweiligen Personen verteilen. Hier ist es üblich, dass wirklich jeder etwas dem anderen schenkt!! Da hab ich ganz schön doof aus der Wäsche geschaut, als ich 10 Geschenke auf meinen Schoß lagen sah!! Ich habe eine wunderschöne Kette mit einem typischen Neuseeländischen- Maori Anhänger , welcher sich Green Stone nennt, bekommen. Das ist echt eine Ehre so etwas geschenkt zu bekommen, da man das nur zu besonderen Personen verschenken darf und sich nicht selber kaufen darf
( Bringt sonst Unglück und Schand über dein Haupt)
Am nächsten Tag war ich dann eingeladen Boxingday mit Ash, den ich hier in Morrinsville kenne gelernt habe ,und seiner Familie in der Nähe von Auckland zu verbringen. Essen, essen, essen... das ist das gleiche wie in Deutschland! Am Montag kam dann das Highlight für mich: Fishing!!!

Wir sind mit einem feschen Fischerboot raus aufs Meer gefahren um Hochseeangeln zu gehen!!! Na ja es war nicht wirlich Hochsee
( Between Auckland and Coromandel ) aber das war so ein super Erlebniss. Ich habe den größen Fisch von allen gefangen! *muhaha* Einen 40cm großen Snapper. Insgesamt haben wir rund 10 Snapper und 1 Kawaya
( den auch ich gefangen habe) aus dem Wasser gezogen. Es ist so einfach hier angeln zu gehen- kein "Fischerschein- kein Bootsführerschein", einfach drauf losgelegen! Das Abendessen war gesichert und es hat herrlich geschmeckt!!!

Die nächsten Tage bin ich noch nicht so sicher was ich machen werde, ersmal mein Auto zamrichten, packen und dann Richtung Norden stechen!!

Samstag, 25. Dezember 2010

Raglan

Raglan- Der Traum aller Surfer! Das soll mein erstes Ziel von meiner Reise und somit auch der Anfang der großen Kiwi-Tour werden.

Als ich am Montag die letzte Kuh angerüstet habe und auf dem Weg ins Haus war, musste ich gedanklich einen Jubelschrei loswerden. FREI !!! Von nun an erwarten mich riesige Abendteuer mit vielen verschiedenen Menschen, Erfahrungen, Gelegenheiten und Ereignissen. Ich bin ins Auto eingestiegen- Ellebogen aus dem Fenster hängen lassen , die Musik laut aufgedreht und tief durchgeatmet.

Als ich in Raglan dann nach 1,5 Stunden ( ca. 90 km) angekommen bin, hieß es erst einmal Raglan genau unter die Lupe zu nehmen. An sich ist Raglan echt ein kleines verschlafenes Städtchen mit vielen Cafés und Boutiquen. Es herrscht so was von einer gemütlichen Atmosphäre in der ganzen Stadt- von irgendwo kommt immer chillige Musik oder jemand packt seine Gitarre aus. Besonders im Backpacker! So was habe ich noch nie erlebt.- eine völlig ausgelassene Stimmung. Einfach relaxen in der Hängematte liegen, lesen, sich im Jackuzzi durchkochen lassen, angeln, lecker kochen mit anderen Backpackern, Kajaking, Schwimmen und natürlich SURFEN.

Rund 8 km westlich von Raglan erstreckt sich der felsige, berühmte Surfterstrand, an dem es die längste „Left-Hand-Break“ Welle des Planenten geben soll- Manu Bay. Es macht unheimlichen Spaß den Profis beim surfen zuzusehen. Es schaut so einfach und elegant aus wie sie sich so durchs Wasser schlängeln. Das hab ich natürlich auch mal ausprobieren müssen- Am nächsten Tag bin ich mit anderen wagemutigen Reisenden zum Ngarunui Beach gefahren der rund 7 km westlich liegt. Dabei handelt es sich aber mehr um den „Anfänger Stand“ wobei sich die extrem langen und schnurgeraden Wellen nur dazu einladen eine Ritt zu probieren.

Also ich muss leider feststellen, dass ich meine Kröten nicht mich surfen verdienen kann….. Ich habe am Anfang nix zustandegebracht –dafür rund 10 l Salzwasser getrunken – mir mindestens 4-mal den Kopf am Brett abgehauen und Bauchplatscher oh-mass!! Aber es war herrlich! Als ich dann schon kurz vor dem Aufgeben war, habe ich’s dann doch noch geschafft auf dem Brett stehen zu bleiben und bis zum Stand zu surfen. ( Ich hab geschrieen wie ein Mädchen weil ich so verdammt schnell geworden bin :D ) und last but not least- ich habe es auch geschafft mir einen Sonnenbrand zu holen, den ich mir jetzt von meinem Gesicht pulen kann!

Die Abende habe ich mit partylustigen Backpackern verbracht. Ich hatte einen von diesen Abendenden den man nicht planen kann. Im Jackuzzi köcheln und ein paar Bierchen dazu, lachen, jemand spielt Gitarre, singen , relaxen, rumalbern…. Das nenne ich Raglan! Es ist unglaublich welche interessanten Leute alles über den Weg laufe- von völlig ausgebrannt kaputten Leuten bis Professoren an der Uni in New York! Sonderbare Menschen die so unterschiedlich sind wie Tag und Nacht und doch haben sie irgendwie alle die Gleiche Meinung. – Neuseeland ist unbeschreiblich- Wie einer Droge würde ich es nennen.

Hier ein Auszug aus meinem Tagebuch:

„….. ich laufe am Stand entlang die Füße im kühlen Nass- niemand ist hier! Kilometerlanger, schwarzer Sand. Ich muss losrennen, einfach weil ich Lust dazu habe. Nach ein paar hundert Metern bleib ich stehen und schaue aufs Meer, Vor mir liegt der endlose Pazifische Ozean, kein Schiff, keine Insel- einfach nur Horizont. Ich muss plötzlich laut loslachen, obwohl niemand hier ist. Ich drehe mich im Kreis und lasse mich in den Sand fallen. Ich greife in den warmen Sand und lasse ihn über meinen Bauch rieseln- ich kann immer noch nicht aufhören zu lachen- Das muss alles ein Traum sein- Dann öffne ich meine Augen und sehe wie die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet- das Meer rauscht mir in den Ohren und ich kann das Salz in der Luft schmecken! Das ist kein Traum- Das ist Neuseeland!!

Scheiße man, mir geht’s so verdammt gut…..!!!

Montag, 20. Dezember 2010

Es geht los!!!!

Ich bin gerade von meinem letzten Melken reingekommen! Und es ist ein herrliches Gefühl zu wissen, dass man jetzt "frei" ist :D Nun beginnt der richtige Teil meines großen Abenteuert. Ich werde jetzt dann noch in alle ruhe Frühstücken, meine Sachen packen und dann ins Auto schwingen- die Musik aufdrehen und einfach losfahren.
Leider wirds wahrscheinlich nichts mit dem Sonnenbrand am Stand, da das Wetter umgeschlagen hat. Nun ja - ist ja gut, dass es jetzt endlich mal regnet. Aber schon ein wenig ärgerlich, dass genau wenn ich frei habe, dass Wetter ändert.... ABER das trübt mein Gemüt auf keinen Fall. Ich freue mich auf alles was mich von nun an erwartet!!!

Sonntag, 19. Dezember 2010

Ei speek English verry vwell

Bröckerles weiß und net so schnell.... das kann ich von mir nicht mehr behaupten. Das Englisch ist mittlerweile echt gut geworden. Ich werde ständig gelobt, wie gut ich doch sprechen kann. Haah, da können ja mal die Englisch Lehrer unter euch sagen was sie wollen. Schulenglisch ist definitiv nicht DAS Englisch. Was ich in diesem Fach gekämpft habe, ja schon fast durchgefallen^^ und jetzt kann ich fließend und munter vor mich herbrabbeln. Obwohl ich ja noch nie Probleme gehabt habe, einfach darauf loszuquatschen. Ich muss sagen, dass ich von anfang an das eigentlich machen konnte. Nicht im Kopf alles auf Englisch übersetzten, sondern einfach gleich losreden ohne denken. Stellt euch vor ich hab mir sogar schon die "Dialekt" schreibweise angewöhnt. Echt super, weil es werden einfach Buchstaben weggelassen oder die Wörter so geschrieben wie man sie aussprechen würde. Das ist ja genau mein Dinge ne!! :D
Hier ein kleiner Auszug von Kiwianisch:

oh i dont no was bit shy lol oh yea wotd u hea bout me ay kant be all tht bad . im workn 4 awile eny way neva no mite go live in AU in the next cupl yrs wot bout u how long u hea 4 u shuld cum stay on the farm sum tym !!! we finish docking 2 moro then we g2g all the ewls in and sort them out guna be hard out workn u mite like workn wf us f ur keen ?

Haha ich kann euch regelrecht hören, während ihr versucht das zu lesen ^^ oke, hier die ÜBersetztung:

Oh I don´t know I was a bit shy *smile* Yes what did you hear about me it cant be all that bad. Im working for a while any way never not mite go live in Austalie in the next couple of years. What about you, how long u hear for you should come stay on the farm sometime!!! We finish docking tomorrow the we got to get all the ewls in and sort them out. Its gonna be hard out working you mite like working for us, if you are keen?

Es hat mich ungefährt 5 minuten und 7 mal laut vorlesen gebraucht um zu verstehen um was es da eigentlich geht. Aber jetz bin ich schon ein "pro" darin.

Es fällt mir besonders auf, dass ich Englisch besser verstehe, wenns um Lieder im Radio geht. Man, ich muss echt lachen und den Kopf schütteln was ich früher für ein Scheiß zam gesungen habe :D

Ich habe noch zwei Tage hier auf der Farm zu arbeiten. Langsam kommt schon der Wehmut, nicht weil ich "keen in milking" bin sondern, weil ich hier mittlerweile echt gute Freunde kennen gelernt habe. Mein Freundeskreis ist für diese kurzen Zeitraum um einiges gewachsen. Aber das ist doch irgendwie immer so wenns am schönsten ist, soll man gehen.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Daily routine

Die letzten Tage sind echt…nun ja aufregend. Ich versuche die Tage so gut wie möglich rumzubringen- besonders die Melkzeiten. Ich habe gedacht heute wird mal wieder ein Tag wie jeder anderer. Bin, wie normal, am Nachmittag mit dem Motorbike rausgefahren um die die Kühe reinzuholen. Von weitem konnte ich schon sehen, dass sie ausgebüggst sind und munter auf dem Hof rumlaufen. – Shit ich bin gerast wie ein Irrer um an der Herde vorbeizukommen um das schlimmste du verhindern- Die Straße. Leider waren die Kühe schneller…. Ich konnte schon die Schlagzeile in meinem Kopf sehen:

Blood bath on State highway 27

Morrinsville- Today there was a massive, fatal accident between Morrinsville and Te Puninga where a herd of 250 cow run over the highway. 15 people and 50 cows died when they smashed together. 32 Cow had to be killed based on heavy breaches.

It happend when the german girl got the cow in for afternoon milking. For inexplicable reasons the they go out and ran headless direcly towards higtway 27. The worker rushed right behind them trying to move the cows back to the yard. –Helpless. 250 crazy cows weren´t to stop. She sceamed her voice out of her chest till the exploded based on furiouness and at least disappered.

The police and ambulance is still cleaning up and is trying to rescue the 39 infrige patent which passed the road.

Zu gut allerletzt - die Kühe waren nach einer guten halben Stunde wieder eingefangen, keiner ist gestorben und ich bin nicht vor Wut explodiert. (Was aber echt kurz davor war)

4 TAGE noch- 4 !!!!

Dienstag, 14. Dezember 2010

Endspurt !!!

Die letzte Woche meines Praktikums hat angeschlagen und ich zähle schon die Tage bzw. die Melkzeiten bis ich endlich fertig bin. Meine Pläne sind auch schon halbwegs für die nächste Woche geschmiedet. Am Montag haben wir hier noch Herd Testing, da muss ich auf jeden Fall dableiben, aber nach dem Frühstück geht es dann ab nach Raglan was an der Westküste liegt. Ein Auto habe ich auch schon. Das war ja schon ein Heck-Meck mit dem Auto.... der Commodor denn ich ursprünglich mieten wollte, ist leider in Flammen aufgegangen und demnach nicht mehr zu gebrauchen. Nach ein wenig hin und her diskutieren, hat Shane ein neues Auto gekauft. Einen Ford- Mondeo! Hah, und wisst ihr was, ich kann das Auto bis August mieten. Ich hab echt sooooo eine super Familie! Ich kann mich sogar mit in die Versicherung reinklinken - somit hab ich mir auch den Versicherungskram gespart! Der Mondeo ist perfekt, denn ich kann auch darin schlafen, wenn mal das Geld zu knapp wird um in Backpackers zu nächtigen :)
Nun ja, in Raglan werde ich meine Surfer Karriere erstmal starten und mir einen Sonnebrand am Stand holen. An Weihnachten, was in Neuseeland am 25. Dezember gefeiert wird, fahre ich zurück zu meiner Familie, um dort ein richtes Kiwi- Christmas mit BBQ und Punch zu zelebrieren. Dort kommt die ganze Familie zusammen und das sind allerhand, so um die 30 Mann müssten wir dann sein.

Ja und weils in Raglan so schön ist, gehts dann auch am 26. frühs zurück. Ich habe den Backpacker bis zum 27. gebucht und danach weiß ich noch nicht so wirklich was ich machen werde. Der Plan ist keine Pläne zu haben. Ich freue mich schon wie ein Schnitzel sich einfach ins Auto zu setzten und loszufahren, nicht zu wissen wo man schläft oder wer einem alles über den Weg läuft, zu halten wos einem gefällt oder einfach weiterzufahren..... immer der Sonne entgegen. Das wird eine der besten Zeiten meines Lebens!!!

Sonntag, 12. Dezember 2010

Sheepfarming

Am Montag war Maree ( Schwester von Cherryl) mit ihren Kidis hier zu Besuch. Als wir gemeinsam gefrühstückt haben, sind wir auf die Idee gekommen, dass ich doch mit ihr fahren könnte um ein wenig das Sheepfarming kennen zu lernen. Ich war natrürlich sofort begeistert und natürlich froh, dass Shane mit sofort freigeben hat. Drei Stunden später sind wir dann in Pio Pio angekommen. Das liegt .... hmm im Niergendwo an der Westküste Neuseelands.
Angekommen gings dann auch gleich los- Mustering! Darunter kann man sich natürlich alles vorstellen! Das bedeuted die Schafe oder auch "ewes" genannt von den Weiden zu holen. Das hört sich eigentlich ganz einfach an ne?! Ja, das ist es aber leider nicht. Die Weiden wo die Schafe darauf stehen sind richtig steile Berge übersät mit Busch und Klippen. Das macht es unmöglich mit dem Motorrad zu fahren. Laufen heißt es da- Natürlich mit einer Horde von Hunden.
Hund das ist das Stichwort! Wow ich habe noch nie solche erzogenen, intelligenten Hunde gesehen!!! Es gibt zwei Sorten von Hütehunden. Einen Eye- Dog und eine "Huntaway! Der Eye Dog ist echt unheimlich, mit hypnotischen Blicken wird das Schaf fixiert und somit Vorangetrieben. Ein Eye dog darf niemlas bellen, tut er es doch bekommt er gewaltig eine geschossen. Der Huntaway rennt laut bellend in der Gegend herum und spürt die versteckten Lämmer auf und treib sie zur Herde zurück. Er ist mehr für das grobe Zuständig, währendessen sein stummer Kollege die Feinarbeit erledigt. Diese Hund könne zwische links unterscheiden!!! Die Komandos ( Speak, Watch, sit, Crawling....) kommen so schnell, dass es mich verblüfft wie konzentriert diese Hunde sind.
Als wir alle Schafe im Shed hatten gings dann los! Dagging! Dazu wird die Wolle am Hintern des Schafes abgeschoren, damit es beim richtigen Scheren nicht so drecking ist. Jedoch der Hauptgrund ist, dass die Fliegen nicht ihre Eier in die schmutzige Wolle legen. Das hört sich echt ekelig an und das ist es auch. Ich habe ein paar Schafe, Lämmer gesehen, die halb von Maden aufgegessen wurden! Und die stinken!!! Ich sag nur " Kotzgefühl!!!" :D


Jep, ich habe mein erstes Schaf geschoren!!!! Es hat zwar nicht gerade hübsch danach ausgesehen und die Wolle war in 1000 kleine Stückchen zerfitzelt aber ich hab es zumindest nicht geschnitten! Ich ziehe echt meinen Hut, vor professionellen Scheren! Es ist so anstrengend, mir sind schon nach 4 Schafen die Schweißperlen nur so runtergetropft.
Maree hat mich dann auch mal zu richtigen professionellen Scherern gefahren um zu sehen wie es so richtig abläuft! Da wird nicht gefaxt- ein Schaf nach dem anderen wird von der Bucht herhausgezogen zu Boden geworfen und geschoren. Bis das Schaf merkt was überhaupt passiert ist es schon längst seine Wolle losgeworden. Rund 2 Minuten braucht die für ein Schaf ( hingegen ich ungefärh 15 Minuten gebraucht habe). Der Durchschnitt lag bei 400 Schafen am Tag pro Kopf. Hier werden sie pro geschorenes Schaf bezahlt. Im Moment liegt der Preis bei 1,20$ . Da kommt schon was zusammen!

Es war echt gut, dass ich das alles sehen und vorallem richtg mitarbeiten konnte, besonders da das Sheepfarming so typisch für Neuseeland ist. Leider kann mit der Wolle nicht mehr wirklich Geld verdient werden. Zur Zeit laufen die Kosten auf 0 heraus. Das was man für die Wolle bekommt, geht auf die Scherer drauf. Aber die Schafe müssen heit geschoren werden, um Gesund zu bleiben. Mieses Geschäft!

Samstag, 4. Dezember 2010

Neben dem Melken

In meiner Freizeit die ich hier auf der Farm habe, sitze ich natürlich nicht dumm herum und drehe Däumchen. Nein, jede Gelegenheit wird genutzt um mal ein wenig von der Farm rauszukommen. Zurzeit ist es echt ätzend und ich will endlich fertig werden. Mir kommen die Kühe, Euter und Bullen echt schon aus den Ohren…. Immer dieser tägliche Kampf! Ich würde es als „overmilked“ gezeichnet. Glaub das triffts genau.

Nun ja wie auch immer, letztes Wochenende war ich mit Waikboarden aufm Waikato River. Das war echt super. Bin scho platt gewesen, was für ein schickes Boot der Ralphy hatte. Ist hier ganz normal, dass man ein Boot hat…. J Ich kam mir vor wie in einem Teenanger Film. Laute Partymusik auf dem Boot, ein paar Bierchen und durchs Wasser heizen. Immer jemanden hinten dran mitm Waikboard oder Wasserski. Ich war und bin natürlich Feuer und Flamme das auszuprobieren. Puh, das ist fei ganz schön anstrengend. Das schwerste ist echt aus dem Wasser rauszukommen- ist man erst mal draußen (was bei mir 3 Versuche gebraucht hat) ist es sehr ähnlich wie Snowboarding aber definitiv mehr anstrengend. Und schnell!!! Jup, das Wasser kann heimlich hart sein, wenn man fällt! Oh Gott ich habe Tränen gelacht, des hat so lustig ausgeschaut, wenn mit dem Gesicht zuerst das Wasser „küsst“ und noch weitere 5 Meter weitergezogen wird!!!

Die Rache für meine dreckigen Lachen haben ich dann am nächsten Tag gespürt. ey, ich hatte Muskelkater, wow der kam von einer anderen Welt. Ich bin gelaufen wie eine Oma ^^

Diese Woche haben wir auch 3 Rinder geschlachtet. Wow, das war ein blutiges Spektakel. Hab das ja noch nie gesehen. Einerseits ist es echt scho hart zuzuschauen wie er das Tierchen da abschlachtet, aber es war auch super interessant. Habe mitm Shane alle Organe durchgesprochen, und genau begutachtet. Das ganze hat nur ca. 1 Stunde gedauert, dann sind aus den 3 Rindern handliche Schlachthälften entstanden. Heimlich habe ich mir ja gewünscht es wäre der Bulle:D

Mitunter hatte ich auch diese Woche die Gelegenheit eine Führung durch LIC –Livestock Improvment zu bekommen. Das ist ein Unternehmen, die das Sperma der Bullen vermarkten, also so wie der BVN (Besamungsverein Neustadt). Dort habe ich mit Minnie, das ist das andere Deutsche Mädel, eine Privatführung bekommen. Ich hab den guten Mann echt Löcher in den Bauch gefragt, glaub der vergisst mich nicht mehr scho schnell! Meine Bewerbungsunterlagen liegen zumindest jetzt in seinem Büro- vielleicht ergibt sich ja etwas.

So was war sonst so, Freitagabend war Christmasparty vom Young Farmers Club mit leckerem Lamm und Pool. Das Highlight war ja echt, dass ein Plastik Rodeobulle gemietet worden war. Haha, das war ein Spaß, sich ja durchzuschütteln. Das war gar nicht so einfach sich da oben zu halten, trotz jahrelanger Reiterei. Zum Glück hatte ich am nächsten morgen das „morning-milking“ off, so dass ich ausschlafen konnte.

Ja und heute, war ich mit der Cherryl auf der Bull Ride Competition in Paeroa. Diesmal mit richtigen Bullen. Und was für Maschinen, 1,3 Tonnen schwere, wilde Fleischbrocken. Da muss man schon aufpassen, denn die können auch mal über die Rehling springen.

Nach Cherryls Info, soll das eine spezielle Rasse sein, die besonders „spritzig“ ist. Ja und weil Cherryl natürlich jeden kennt, hat sie mir gleich den Gewinner vorgestellt – Richard Harden, New Zealand Top Bull rider. Also ich muss ja schon sagen, das Cowboys echt sexy ausschauen in ihren Lederhosen und dem Hut. *haha*